15.06.2018
Zumba tanzen, eine Gitarre bauen, ein Papp-Labyrinth oder ein Sofa: Das waren nur einige der Projekte, die 24 junge Männer und Frauen im Rahmen ihres Freiwilligendiensts präsentierten. 24 junge Leute, die zusätzlich zum Freiwilligendienst das Zertifikat als Helfer für Soziale Dienste ablegten. Die solche Sätze sagten wie: „Das hat mein Leben verändert“, so die die Freiwillige Nino Ubilava.
Gerade bei der Projektarbeit wachsen die Teilnehmer über sich hinaus, sagt Dennis Golis von den Freiwilligendiensten der Reha-Südwest: „Wenn ich etwas will und dranbleibe, dann funktioniert es auch.“ Das selbst zu erleben macht Mut.
Und auch für Reha-Südwest ist die Projektarbeit ein Gewinn. „Die Freiwilligen bringen mit ihren eigenen Ideen den Blick von außen mit. Das ist wichtig für das Unternehmen“, betont Geschäftsführer Peter Hafner.
Etwas Bleibendes hinterlassen
Mitarbeiter Golis unterstützt die Freiwilligen darin, ihre eigenen Stärken kennenzulernen, Ideen zu entwickeln, Pläne durchzuführen. Und dabei nie aus den Augen zu verlieren, was deren Klienten, meist Kinder im Kindergarten- und Schulalter, benötigen, und was ihre kognitive, motorische oder soziale Entwicklung fördert.
Der Freiwillige Florian Zehner bringt zu seinem Vortrag eine Gitarre mit, die er für seinen Klienten gebaut hat. Die hat zwar keine Saiten, aber eine Vertiefung für ein Touchpad. Denn sein Schüler macht nur auf dem Touchpad Musik. Jetzt kann der Jugendliche mit der Gitarre auftreten und ist sehr stolz darauf.
„Mit dem Projekt kann man seinen Klienten etwas Bleibendes hinterlassen“, sagt eine andere Teilnehmerin, die einem blinden Jungen ein Fühlbuch zusammengestellt hat. Federn, Filzbuchstaben und Naturmaterialien hat sie in das Buch geklebt und dem Jungen geschenkt. Im Anschluss an ihren Freiwilligendienst will sie Sozialpädagogik oder Soziale Arbeit studieren.
Auf Kleinigkeiten kommt es an
„Es macht mir auch nach einem Jahr unglaublich viel Spaß“, sagt Teilnehmerin Ronja Hug strahlend. Auf ihrem Vortrag berichtet sie über einen Ausflug in den Park mit den Kindern der Sozialpädagogischen Wohngemeinschaften. Dabei musste sie eine ganze Menge berücksichtigen: Die Kinder durften beim Ausflug nicht von zu vielen Reizen überflutet werden, die Betreuer mussten Windeln, Essen, Decken und Kissen dabeihaben.
Hug sagt, sie achtet jetzt viel mehr auf Kleinigkeiten. Es sind die kleinen Dinge, die sie in ihrer Arbeit bestärken und ihr zeigen, dass Entwicklung und Lernprozesse bei allen Menschen möglich sind – wenn Zeitpunkt und Rahmen stimmen. Im Anschluss an ihr FSJ bleibt sie bei Reha-Südwest als Heilerziehungspflegerin.
Reha-Südwest sucht Freiwillige
Etwa 200 junge Leute beginnen jährlich ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) bei Reha-Südwest. Meist sind sie in Schulen, inklusiven Kindertagesstätten und Wohngemeinschaften tätig. Wer als Schulbegleiter arbeitet, begleitet einen Schüler mit Behinderung in einer Regelschule. Die meisten Freiwilligen starten jedes Jahr am 1. September, der Einstieg ist aber auch zu einem anderen Zeitpunkt möglich. Der Freiwilligendienst dauert mindestens 6, höchstens 18 Monate. Die Teilnehmer erhalten 400 Euro im Monat und sind sozialversichert.
Wer seine Erfahrungen vertiefen möchte, meldet sich zusätzlich zum Zertifikatskurs an. Das haben rund 50 Teilnehmer dieses Jahr gemacht. Hier kann man sein praktisches Wissen um theoretische Grundlagen vertiefen und ein Zertifikat erwerben als Helfer für Soziale Dienste.
Wer mehr über den Freiwilligendienst bei Reha-Südwest wissen will oder sich gleich bewerben möchte, wendet sich an: Freiwilligendienste der Reha-Südwest in der Markgrafenstraße 17/19 in Karlsruhe, Telefon 0721 9327450