06.08.2018
Valerie hat mal einen Salsa-Kurs belegt, Zeynep bekam Unterricht in Hip-Hop. So unterschiedlich die beiden sind, eins eint sie: ihre Leidenschaft fürs Tanzen.
Valerie und Zeynep sind zwei der 14 Teilnehmer an der inklusiven Tanzwerkstatt, einem Projekt für Jugendliche und junge Erwachsene mit und ohne Behinderung. Das Projekt unter der Leitung von Reha-Südwest findet statt in der Tanzschule Xtra Dance, in einer kleinen Baracke in der Karlsruher Nordstadt.
"Das Ziel der Tanzwerkstatt ist es, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit bereits bestehenden kulturellen Angeboten in Kontakt zu bringen", sagt Projektleiter der Reha-Südwest Josef Held. "Mit diesem inklusiven Projekt stärkt Reha-Südwest die Teilhabe von Menschen mit Behinderung an der Stadtgesellschaft."
Erika Hoppe, die auch Choreografin am Badischen Staatstheater ist, und Giulia Congedo, Sozialpädagogin mit viel Tanzerfahrung, sind die beiden Leiterinnen der Tanzwerkstatt. Es ist die erste inklusive Gruppe der beiden.
„Die Gruppe ist immer voll motiviert“, zeigt sich Hoppe von den jungen Tänzern beeindruckt. Allen Teilnehmern macht Tanzen großen Spaß. Jeder von ihnen will ein Tanz-Held, ein Star sein, sagt Hoppe.
Zu Hause tanzen sie zu ihren Idolen Britney Spears, Michael Jackson, Ed Sheeran, und sie lieben Tanzfilme wie Street Dance.
Gerade bei neuen Tanzstilen sind sie echte Kenner. Als Hoppe den im Internet verbreiteten Floss neu in die Choreografie einbaut, eine rhythmische Bewegung der ausgestreckten Arme, können den alle schon. "Ihr seid die einzige Gruppe, die das kann!", ruft Hoppe begeistert.
Die Tanzwerkstatt ist im März gestartet und wird gefördert von der Aktion Mensch. Das Projekt beinhaltet noch mehr als Teambuilding durch Tanzunterricht: Mit ihrer Choreografie will die Gruppe im nächsten Jahr auf der Bühne stehen.
Parallel dazu entsteht ein Musikvideo. Regelmäßig besuchen zwei Kameraleute und ein Regisseur den inklusiven Tanzkurs, um die Fortschritte zu dokumentieren und ein Drehbuch für die Gruppe zu schreiben. Gemeinsam mit den Tänzern feilen sie an einer Story, die zu ihnen passt und die ihre Geschichte erzählt: ihre Leidenschaft fürs Tanzen.
Mehr Infos: www.tanzwerkstatt-karlsruhe.de
Foto: Jochen Klenk für Reha-Südwest
19.06.2018
Mitstreiter, Nachbarn und Interessierte kamen zur Feier am 9. Juni 2018 in die Moltkestraße. Was aus einer Elterninitiative heraus im Jahr 1978 als kleine Wohneinheit gegründet wurde, entwickelte sich vom Bundesmodellprojekt in ein Zuhause für 28 Kinder und Jugendliche mit Mehrfachbehinderung. Das Wohnheim in Trägerschaft der Reha-Südwest ist überregional bekannt für eine ganzheitliche und individuelle Förderung, intensive Pflege und Betreuung.
Das Jubiläum bot nicht nur Anlass um zurückzublicken, sondern auch einen Ausblick. Anlässlich der Feier wurde das Haus umbenannt und das neue Schild enthüllt. Aus dem Sozialpädagogischen Wohnheim wurden die Sozialpädagogischen Wohngemeinschaften Karlsruhe. Der neue Name bringt das Konzept der kleinen, familiären Wohngemeinschaften auf den Punkt und trägt der Entwicklung der Behindertenhilfe Rechnung, so Geschäftsführer Peter Hafner.
Jubiläum ein Zeichen der Stärke
Oberbürgermeister Frank Mentrup hob in seinem Grußwort den Durchsetzungswillen hervor, den die Eltern der Gründungsinitiative gezeigt hatten. "Diese Eltern waren stark. Sie sind an die Politik herangetreten, in Sorge um ihre Kinder als sie die Pflege nicht mehr selbst bewerkstelligen konnten", so die anerkennenden Worte Mentrups. Auch den Mitarbeitern zollte der OB seine Anerkennung. Ihre Arbeit zeichnet sich dadurch aus, dass sie die Kinder und Jugendlichen nicht an den üblichen leistungsorientierten Maßstäben messen, sondern ihnen jeden Tag aufs Neue mit Liebe und Zuwendung begegnen. Die besondere Stärke der Kinder sei es, sich den Zugang zum Leben erkämpft zu haben und wir dürfen die Kinder ein Stück begleiten. Zum Schluss seiner Rede appellierte Mentrup an die Reha-Südwest, weiterhin vielfältige Begegnungen mit den Bürgern der Stadt zu schaffen.
Für Begegnungen mit den Nachbarn erweist sich der geplante Neubau in der Kußmaulstraße als ideal. In das Gebäude werden eine Außenstelle der Ludwig Guttmann Schule sowie Mieter in die Privatwohnungen im obersten Geschoss einziehen. Besonders auf dem Flachdach mit Spielplatz wird es viele Begegnungen zwischen den Kindern und den Mietern geben, kündigte Geschäftsführer Peter Hafner an.
Sommerfest in schöner Atmosphäre
Das Jubiläum war Anlass zu einer Feier in familiärer Atmosphäre. Freunde des Hauses, Eltern, Ehemalige und Mitarbeiter kamen mit Besuchern zusammen, die einen Einblick in die Arbeit des Hauses gewinnen konnten oder einfach nur mitfeiern wollten.
Musikalisch umrahmt wurde das Sommerfest von der Schülerband Los Catacombos aus Durlach und dem Gospelchor Emmaus-Voices. Für die Kleinen lockten eine Hüpfburg und ein Barfußparcours, Schminken und Dosenwerfen. Besucher konnten ausprobieren, wie man ein Rollfiets, eine Kombination von Rollstuhl und Fahrrad, fährt. Ein Highlight war die Vorführung historischer VHS-Filme aus den letzten Jahren. Mit Kuchen, Kaffee, Bratwurst und Flammkuchen war für das leibliche Wohl bestens gesorgt.
Link zu den Sozialpädagogischen Wohngemeinschaften Karlsruhe
11.05.2018
Der Rotary Club Rastatt-Baden-Baden hat der Kita Mullewapp einen Kletterbaum gespendet. Bei der Neu-Gestaltung des Außengeländes halfen 15 Mitglieder des Rotary Clubs. Natürlich waren auch Eltern und Mitarbeiter der Kita zahlreich vertreten. Insgesamt 65 tatkräftige Personen waren am 5. Mai bei schönstem Wetter im Einsatz.
Im Zentrum der sogenannten "Hand-on-Aktion" stand das Aufstellen des Klettergerätes, das der Rotary Club gespendet hatte. Die Teilnehmer mussten erst eine Grube ausheben und mit Holzhackschnitzeln als Fallschutz füllen, bevor sie den neuen Kletterbaum aufstellen konnten. Die Aufgabe der Kinder war es, das neue Spielgerät dann sofort auszuprobieren.
Zusätzlich wurden vier Hochbeete versetzt und der Schutzanstrich für diverse Spielgeräte erneuert. Bei der Gelegenheit wurde auch der Garten in Angriff genommen und gemeinsam Unkraut ausgejätet. Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt.
Unser Dank gilt allen, die uns an diesem tollen Samstag mit viel Engagement unterstützt haben!
08.05.2018
Der Aktionstag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai wurde veranstaltet von Reha-Südwest zusammen mit dem Rastatter Expertenkreis Inklusion. Auf dem gut besuchten Wochenmarkt gab es Musik, Kunst-Aktionen und einen sportlichen Wettbewerb im Rolli-Fußball.
Reha-Südwest lud mit einer Mal- und einer Trommel-Aktion zum Mitmachen ein. Unter fachlicher Anleitung bemalten Kinder und Marktbesucher eine Skulptur, die so farbenfroh wurde wie das Treiben auf dem Wochenmarkt. Das fertige Kunstwerk zeigte: Gemeinsam entsteht Vielfalt, und Vielfalt ist bunt.
Viel Applaus bekam der junge Sänger Nico. Zusammen mit dem Musikpädagogen Günther Siegwarth sang er drei Lieder, mit denen er die Herzen seines Publikums eroberte.
Mitten im Geschehen: Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch, der einen der Bausteine für die Inklusions-Skulptur bemalte.
17.04.2018
Als Hauswirtschaftsmeisterin und Diplom-Sozialökonomin hat Jung eine beachtliche Laufbahn hinter sich. In Bildungszentren, Pflegeheimen und Catering-Betrieben leitete sie die Küche, strukturierte die Hauspflege und schulte Personal, war als Projekt- und Qualitätsmanagerin tätig. Nur acht Jahre vor ihrem Renteneintritt wollte sie es noch einmal wissen. Sie bewarb sich bei IL-KA Integration und Leistung Karlsruhe, einem Tochterunternehmen der Reha-Südwest, und stieg noch in der Phase der Planung von „flinke Hand“ 2010 als Chefin mit ins Boot. Hier war sie für die Qualifikation, die Koordination und die Vermittlung der Mitarbeitenden zuständig.
Putzen, waschen, bügeln, einkaufen: „flinke Hand“ bietet in Rastatt und in Karlsruhe Hilfe rund ums Haus an. Das Besondere bei „flinke Hand“: Das Unternehmen stellt vorrangig M itarbeitende ein, die weniger qualifiziert sind oder einen Wiedereinstieg in den Beruf suchen. Die Mitarbeitenden sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt. So leistet „flinke Hand“ einen Beitrag gegen die Schwarzarbeit bei Haushalts- und Putzhilfen.
Den Verdienst von Gudrun Jung würdigten Josef Held, Geschäftsführer der IL-KA, sowie Peter Hafner, Geschäftsführer der Reha-Südwest. Held hob die sehr gute Zusammenarbeit hervor, die von gegenseitigem Vertrauen geprägt war: „Eine Fachfrau mit der Gabe, klare Formulierungen zu machen.“ Hafner betonte: „Von Ihnen habe ich nie gehört, dass etwas nicht möglich ist.“
Mit Lorbeeren in den Ruhestand entlassen, aber noch voller Tatendrang: Nach einem verdienten letzten Urlaub lautet der Plan von Gudrun Jung: „Mehr Sport machen!“. Ihrer Nachfolgerin Anja Escher bleibt sie als offizielle Vertreterin weiterhin erhalten.